Agenturszene am Bodensee

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Fake Bewertungen im Internet / Pro & Kontra

8 Kommentare

Letzte Woche war ich beim 2. „Netzdialog Vorarlberg“ in Dornbirn/Österreich. Eine richtig gut gelungene Veranstaltung! Respekt! Hoffentlich wird daraus mal ein Netzdialog Bodensee?! 😉

Das Thema der Veranstaltung war diesmal „Personalsuche der Zukunft“! Hier wurde über Social Media, Jobportale und auch über Unternehmensbewertungen im Internet diskutiert. Zu Gast war unter anderem auch Carolin Horn / Business Development bei kununu.

Auch ich habe mich nach ihrem Vortrag der Diskussion angeschlossen und habe darauf aufmerksam gemacht, dass es einige Unternehmen gibt, die sich Fake Bewertungen erkaufen. Frau Horn von kununu antwortete darauf, dass eine 100%ige Prüfung auf Echtheit der Bewertungen nicht möglich sei. Selbstverständlich werden hier und mal da auch Fake Bewertungen abgegeben. Um allerdings in Zukunft Fake Bewertungen besser aufspüren zu können wird kununu in wenigen Wochen ein neues Kontrollverfahren einführen.

Die Sache mit den Fake Bewertungen im Internet

Das Internet bietet recht viele Informationen über bestimmte Produkte, Waren und verschiedene Dienstleistungen. Für den Kunden ist die Auswahl recht groß und oft auch sehr unübersichtlich. Deswegen lesen viele User Produktbeurteilungen und entschließen sich dadurch zum Kauf. Doch immer mehr Anbieter faken die Bewertungen ihrer Ware, um mehr Profit zu erzielen. Rechtlich gesehen ist das faken von Bewertungen nicht erlaubt, aber oft ist es schwer bis unmöglich, die gefälschten positiv bewerteten Produkte zu erkennen.

Fake-Bewertungen sind profitabel für Unternehmen

Entweder schreiben die Mitarbeiter eines Unternehmens selbst die Produktempfehlungen oder beauftragen Textagenturen dies zu tun. Die investierte Zeit, sowie die finanziellen Ausgaben lohnen sich für die meisten Betriebe. Die Firmen erhoffen sich durch die guten Benotungen ihrer Artikel, mehr Kunden anzulocken und den Verkauf zu steigern. Nicht nur die neusten und aktuellsten Waren werden positiv bewertet, sondern auch Artikel, die schon lange im Lager liegen und schwer zu verkaufen sind. Weist dieser bestimmte Artikel jedoch viele positive Bewertungen und Empfehlungen von scheinbar unterschiedlichen Kunden auf, steigt plötzlich die Nachfrage und dadurch auch der Umsatz. Außerdem steigt der Artikel in dem Ranking der beliebtesten Produkte höher und sticht dem Verbraucher so als Erstes ins Auge.

Kunden werden über´s Ohr gehauen

Die Konsumenten, die ihre Kaufentscheidung von den Bewertungen abhängig machen, werden durch die gefakten Informationen zu einem Kauf angeregt, den sie höchstwahrscheinlich sonst nicht getätigt hätten. Ein technischer Artikel hat beispielsweise nicht die gewünschten Funktionen oder Preis-Leistungs-Verhältnis ist nicht angemessen. Beliebt ist es auch Urlaubsreisen und Hotelbewertungen zu faken, um mehr Touristen anzulocken. Grade so etwas kann fatale Folgen für den Kunden haben, da sein Traumurlaub sich zum Albtraum entwickeln kann.

Wenn es um Fake Bewertungen im Internet geht, sind nur die Unternehmen die Gewinner. Das Vertrauen der Kunden wird ausgenutzt und sie bekommen für ihr Geld nicht die gewünschte Ware oder Dienstleistung! Nur in ganz seltenen Fällen kommt man den Unternehmen auf die Schliche. In vielen Blogs werden die Übeltäter dann auch zurecht scharf kritisiert!

P.S. Auch ich habe schon einmal für Geld Fake Bewertungen im Internet gesetzt. Allerdings habe ich das aus folgenden Gründen gemacht: „Ich hatte damals Angst, dass der Kunde zu einer anderen Agentur geht, die sich dabei so Blöd anstellt, dass es auffällt! Ich habe somit versucht, meinen Kunden zu schützen! Leider wollte der Kunde damals von Risiken nichts wissen!“ Das ist aber alles schon ein paar Jahre her.

Autor: Paul

Extremschwimmer, Eisschwimmer, mehrfacher Deutscher Meister, Rekordhalter & Weltmeister im Winterschwimmen. Schwimmtrainer, Aqua Fitness Trainer und Rettungsschwimmer.

8 Kommentare zu “Fake Bewertungen im Internet / Pro & Kontra

  1. Ich kann hier nur zustimmen, neben der positiven Fake-Bewertung werden immer häufiger unseriösen Methoden für negative Bewertungen genutzt. Mitbewerber oder beauftragte „Agenturen“ verfassen in der faktischen Anonymität „Negativkommentare“ die bei fehlender Anonymität zu zivilrechtlichen Schadensersatzansprüchen führen würden. Persönlih habe ich es schon erlebt, dass eine Unterkunft in der Toskana auf einen deutschen Portal den Hinweis auf „Bettwanzen“ hatte. Für die italienischen Vermieter ein kaum lösbares Unterfangen beim Nachbarn in Norden diesen Eintrag beseitigen zu lassen. Im gewerblichen Bereich erlebe ich bei meinen Kollegen eine Zunahme von Beauttragungen zur Klärung von „gefälschten Kommentaren“. Hier sind die Entwickler gefragt, Lösung finden, die bei Bedarf und Zustimmung des Beurteilenden eine „gesicherte“ Identifizierung zulassen (z.B. Rückfrage-Button, Direktmail, etc).

  2. Wir bei dialo.de versuchen auch solche positiven und negativen Bewertungsfakes rauszufiltern. Durch die vielen Bewertungen, die uns täglich erreichen, ist es zwar nicht immer ganz einfach, aber man bekommt auch ein Gefühl dafür was echt ist und was nicht. Bei harten Fällen hilft häufig ein kurzes Telefonat mit dem User oder der Firma, um den Sachverhalt zu klären.

  3. Unser Hotelbewertungsportal http://www.wowarstdu.de lässt keine Manipulation zu, da die Mehrheit der Hotelbewertungen, Reisetipps oder auch Hotelempfehlungen von Reisebüroexperten erstellt wird.
    Hierbei ist der Experte für die Kunden direkt greifbar. Anhand der Daten des entsprechenden Reisebüros kann dieser persönlich erreicht werden, für ein Beratungsgespräch.

    • Was sind bitteschön Reisebüroexperten? Und wer sagt, dass Sie nicht käuflich sind?

      • hallo Paul,
        ich denke, dass es auch bei den Reiseexperten keine 100% Garantien gibt. Ich denke nur an mein Reisebüro um die Ecke, was bringt ihm eine positive Bewertung, wenn ich das Gegenteil vor Ort erlebe und hinterher zu ihm laufe. So gewinnt das Reisebüro (Experte) doch keinen Kunden? Ich finde die Seite wowarstdu.de insofern gut, weil die Experten (Reisebüros) sehr transparent sind, was bei anderen Portalen nicht unbedingt der Fall ist. Durch die Transparenz (Tel, Adresse, Name) ist die Bewertung für mich auf jeden Fall vertrauenswürdiger als deren von den anonymen Urlaubern (Mausi, M_001, etc.)

        viele Grüße

  4. Es scheint mir (und vielen anderen) das Kununu käuflich ist. Wie ist es sonst zu erklären das viele recht negative Bewertungen -die sich aber alle im Rahmen der Regeln bewegen- auch auf mehrfache Nachfrage hin nicht freigeschaltet werden? Positive Bewertungen dagegen schon? Der Service antwortet auch nicht auf nachfragende Emails. Ein befreundeter Geschäftsführer hat mir bestätig das sich mit Kununu immer verhandeln lässt sollte die eine oder andere Bewertung mal nicht in den Kram passen. Es kommt halt auf die Beziehung zu kununu an sagte er mir 😉

    Da die Firmen mit meist schlechten Bewertungen regelmäßig Fake Bewertungen einstellen um den Score hochzutreiben macht die Seite unglaubwürdig und nicht besonders nützlich.

  5. Pingback: Das Geschäft mit bezahlten Empfehlungen – der NOWOM des Monats | MR.WOM

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